Italien

Die Toskana, bekannt als Wiege der Renaissance und Weinkraftwerk Italiens, umfasst ca. 60.000 Hektar Weinland mit einer Produktion von 2,8 Mio. Hektolitern. Historische Weingüter prägten die Region bereits im 16. Jahrhundert, wobei moderne Stars wie die Supertuscans Tignanello und Sassiscaia neben Klassikern wie Chianti Classico und Brunello di Montalcino hervorstechen. Die Rebsorte Sangiovese dominiert und findet in der Toskana ihr perfektes Zuhause.

Apuliens Rotwein-Vielfalt, insbesondere der Primitivo und Negroamaro, erfreuen sich internationaler Beliebtheit. Die expansive Region erstreckt sich über beeindruckende 500 Kilometer und bildet Italiens südöstlichsten Punkt. Interessanterweise haben knapp 20% der Weine aus den 90.000 Hektar Anbaufläche den begehrten DOCG oder DOC Status. Die beachtliche Produktionsschwankung zwischen 5,5 und 8,6 Mio. Hektoliter ist auf die extremen klimatischen Bedingungen zurückzuführen.

Sizilien, Juwel des Mittelmeers, hat sich in den 90ern als Qualitätsproduzent positioniert. Mit heimischen Sorten wie Nero d'Avola und Cerasuolo di Vittoria ist es international anerkannt. Das einzigartige Terroir ermöglicht ausgezeichnete Weine, besonders in höheren Lagen.

Die Lombardei - Herz von Mode und Wein in Italien mit 5 DOCG und 21 DOC Appellationen auf knapp 23.000 Hektar Rebfläche ist bekannt für prickelnden Franciacorta aus Chardonnay und Pinot Nero. "Star der Appellation" ist aber "DER Lugana". Er ist hergestellt aus dem regionale Trebbiano di Lugana und genießt in der Weinliebhaber-Community Deutschland eine große Reputation, da er sich sehr fruchtig-gehaltvoll zeigt ohne zu intensive Mineralität und Säure.

Venetien, als Wein-Hotspot Italiens, umfasst eine beeindruckende Rebfläche von 78.000 Hektar. Hierbei sind fast 80% erlesene Weißweine. Ein Star unter ihnen ist der Prosecco aus der Provinz Treviso, wo die einzigartige Glera-Traube auf über 32.000 Hektar kultiviert wird. Das Klima, beeinflusst durch die Adria-Küste und die majestätischen Alpen, sorgt für heiße, trockene Sommer, wobei die Alpen erfrischenden Niederschlag und Wärme liefern.

Die zugelassene Weinbauzone ist sehr weitläufig und umfasst viele Gemeinden in den Provinzen Alessandria, Asti, Cuneo, Turin, Novara, Biella, Verbano-Cusio-Ossola und Vercelli. Es gibt eine große Anzahl an Rebsorten, da zum einen hier über Jahrtausende viele Völkerwanderungen liefen, bei denen auch viel an Rebmaterial in Form von unterschiedlichsten Sorten. In den 80iger Jahren hier in Deutschland mit "Barolo" und "Barbaresco" bekannt geworden, sind heute die Preise für diese "Berühmtheiten" ähnlich wie in Burgund, "in-den-Himmel-gewachsen". Aber man findet im Bereich "Barbera & Dolcetto" immer noch sehr delikate Weine.

In Norditalien liegt die Weinbauregion Friaul, die im Osten an der Grenze zu Slowenien liegt. Man kann die Weinbauregion Friaul mit insgesamt neun Herkunftsbereiche ( Grave & Collio) einteilen.Man spricht hier gerne von einer "Oase-aus-Licht-und-Natur", in der eine Vielfalt an Terroir besteht. Das mediterrane Klima mit kühlen Winden von den Bergen und mildem Mittelmeerklima bringt optimales Traubenmaterial mit feinen Aroma. Die wichtigsten Rebsorten sind zum einen Chardonnay, Pinot Grigio und Sauvignon für Weißweine und Cabernet Sauvignon und Merlot für die Rotweine, aber auch regionaltypische Sorten wie Ribolla Gialla, Friulano und Refosco (Rotwein). Hier wachsen mitunter die bedeutendsten Weißweine Italiens.